In vielen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Oberösterreich wohnen Kinder bzw. Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen. Durch Gewalt, Verwahrlosung oder Vernachlässigung legen sie Verhaltensweisen an den Tag, die für Sozialpädagog:innen schwer zugänglich bzw. verständlich sind.
Ständiges Abwerten, Übergriffe und Gewaltausbrüche stehen an der Tagesordnung. Auf Grund dieser Abwertungen ziehen sich Pädagog:innen häufig zurück, dadurch fühlt sich das Kind bzw. der Jugendliche bestätigt. Dies soll unbedingt vermieden werden. Traumapädagog:innen sollen mit den Kindern und Jugendlichen ständig in Beziehung bleiben und einschätzbar bleiben. Die Gefühle sollen in Situation, in denen es zu Abwertungen kommt, sehr ernst genommen werden. Sie sind nicht verrückt, es sind normale Gefühle und Reaktionsweisen aus früheren, nicht normalen Lebensumständen. Stabilisieren, Stabilisieren und Stabilisieren mit ruhigem ständigem Dranbleiben ist ungemein wichtig. Die traumapädagogische Haltung ist ein wesentlicher Baustein in der Betreuung von Jugendlichen bzw. Kinder mit traumatischen Erfahrungen.
- Ich achte deine Lebensleistung
- Ich würdige, was du durchgestanden hast
- Ich verstehe störende Verhaltensweisen als Überlebensstrategie
- Für das, was du tust, hast du einen guten Grund
- Ich trage mit meiner Stabilität wesentlich zu deiner Sicherheit bei
- Jeder hat zu jeder Zeit ein Recht auf Klarheit
Betroffene Menschen brauchen vor allem Zuwendung, Würdigung, Mitgefühl, Trost, stabilisierende Bindungsbeziehungen, Erklärung, Verständnis und Zuversicht.
Die pädagogische Grundhaltung ist die wichtigste Intervention, um Kinder und Jugendliche zu stabilisieren. Nach einigen Monaten ist mit dieser Grundhaltung Veränderung bei den Kindern bzw. Jugendlichen zu erkennen und zu spüren.
Der Zeitfaktor ist hier oft entscheidend und unbedingt zu bedenken. Traumapädagogik braucht Zeit, Zeit und nochmals viel Zeit. Als Betreuungsperson kann ich zur Sicherheit der mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen sehr viel beitragen.